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7 Wege zur Selbstreflexion

Intensiv über sich nachdenken tun wir eher selten. Meistens regt uns erst das Feedback des Chefs, Lehrers oder des Arbeitskollegen dazu an, uns mit uns selbst zu beschäftigen. Wenn unser Selbstbild nicht ganz konform mit dem Fremdbild eines anderen über uns ist.

 

Selbstreflexion ist eine Methode im Coaching und im Selbstmanagement. Mit Hilfe dieser kannst du die Dinge erkennen, die es - sofern du magst - zu fördern gibt. Du kannst den Fokus (wieder)finden, welcher dir den Weg ebnet, um deine Ziele und Träume zu erreichen.

 

 

Was Selbstreflexion nicht kann

 

Selbstreflexion ist keine Einladung, dich in deiner Person vollends zu kritisieren.
Nicht immer muss die Fremdeinschätzung eines anderen richtig sein. Oft bewegen wir uns in einem sehr ambivalenten Feld: Du kannst "normal" sein und trotzdem nicht gemocht werden. Einfach, weil ihr nicht zueinander passt, weil der andere vielleicht andere Werte besitzt oder weil dich jemand als Buhmann braucht.
Daher betrachte gerade die Frage nach der Meinung der anderen eher kritisch.


Selbstreflexion ist auch nicht dafür da, dass du dir (in deiner Entwicklung) Druck machst.

Natürlich kannst du dir hier ein paar Meilensteine stecken, aber du musst nicht vorpreschen. Denk dran: Jeder hat sein Tempo. Jeder braucht seine Zeit. Und die solltest du dir auch geben.

 

Ich möchte dir jetzt ein paar Möglichkeiten vorstellen, wie du mit deine Aufmerksamkeit gezielt auf dich richtest und welche Vorteile du dadurch erlangen kannst: 

7 Tools für die Selbstreflexion

Erfolgjournal
Erfolgjournal

1. Tägliches Erfolgsjournal

 

Ein kurzer Satz, ein Stichpunkt zu dem, was du an diesem Tag gut gemacht hast. Es gibt immer etwas zu schreiben. 

 

Es müssen keine großen Dinge sein, die dir widerfahren sind. Vielmehr sind es Minischritte auf dem Weg zu einem deiner Ziele. Vielleicht hast du eine Kunden-Mail abgeschickt, hast eine Bewerbung formuliert oder hast dir bewusst einen Tag Auszeit gegönnt. 

 

Warum z.B. auch die Auszeit vermerkt werden sollte?

 

Grundsätzlich kannst du dein Erfolgsjournal natürlich nur rein beruflich führen. Was zur Arbeit aber auch immer gehört, sind Pausen.

 

Die Auszeit wird deinem Körper und Geist Energie zurückbringen. Gerade, wenn du zudem noch an eigenen Projekten arbeitest, bringt dir die Pause neue Ideen, Aufwind und Dynamik.

 

Durchführung: Du brauchst nur ein Heft oder ein Kalendarium und jeden Tag 2-3 Minuten, um dieses Journal zu füllen. Zum Ende des Monats kannst du Bilanz aus den vergangenen Tagen ziehen und dir daraus z.B. neue Ziele setzen oder diese umformulieren.

 

 

2. Moodtracker

 

 

Tracker dienen dazu, dein Verhalten festzuhalten und zeitnah zu analysieren, um daraus Schlüsse zu ziehen. Diese Tracker lassen sich auf viele Bereiche anwenden: Gesundheit, Arbeit, Haushalt, eigene Entwicklungsfelder (z.B. "getraut, jemanden anzusprechen").

 

Durchführung: Eine Art ist der Stimmungstracker (Moodtracker). Die Darstellung hat keine feste Form und Farbe. Ich nutze z.B. einfach eine Kästchenübersicht: 1 Kästchen = 1 Tag. 12 Spalten à 30/31 Zeile.

Als Stimmungen habe ich "ein hervorragender Tag", "ein guter Tag", "ein normaler Tag", "ein trauriger Tag", "ein wutauslösender Tag", "ein ermüdender Tag" festgelegt und diese in verschiedenen Farben definiert.

 

Im Verlaufe des Jahres kann ich feststellen, wie die Tage verliefen - ob gut oder schlecht, war ich gestresst oder ruhig. Extreme Tag wie "Wut", versuche ich zudem näher aufzuschreiben. Oft sind es immer die gleichen Dinge, die einen Ärger bereiten oder schlechte Stimmung machen. Wenn du von diesen weißt, kannst du sie womöglich auch ändern.

 

 

3. Tagebuch

 

 

Ich führe Tagebuch, seit ich 10 Jahre alt bin. Natürlich hat sich seitdem der Stil geändert und natürlich auch die Inhalte und Zeiten, wann ich schreibe. Dennoch war es immer eine ganze besondere Art der  Selbstreflexion: Was bin ich für ein Mensch geworden und wie ist das geschehen?

Manchmal schnuppere ich gerne in den alten Büchern, um mir diese Frage zu beantworten.

 

 

Gleichzeitig ist es spannend zu sehen, wie das menschliche Leben spielt. Wie man erwachsen wird. Welche Menschen und Ereignisse einen beschäftigten.

 

Während ich damals mehr über die Schule und tägliche Erlebnisse schrieb, schreibe ich jetzt eher über einzelne Themen, die mich beschäftigen. Darüber zu schreiben, klärt meinen Kopf und zeitgleich hält es alles fest, was in meinem Leben von Bedeutung ist. Wie die eigenen Memoiren.

 

Moodtracker
Moodtracker
Tagebuch
Tagebuch

 

4. 365-Tage-Unternehmerinnen-Challenge

 

Diese (Instagram-)Challenge wurde von der Creative Business Party ins Leben gerufen und richtet sich an die Frauen, die ihr eigenes Business aufziehen wollen.

Es geht darum, dass man jeden Tag einen Minischritt verzeichnet und eine Sache, für die man dankbar ist. Ähnlich wie das Erfolgsjournal geht es hier aber auch noch um die Wertschätzung der Dinge, die man hat bzw. die man erfährt.

 

Die Vorteile einer solchen Challenge sind, dass du zum einen diese nicht alleine machst: du hast den Rückhalt einer Community und jener "Gruppenzwang" wird dich pushen, deinen inneren Schweinehund zu überwinden, um in Regelmäßigkeit die Challenge zu bestreiten.

 

Zum anderen ist die Dankbarkeitszeile auch eine wichtige Fokussierung - denn ist dir schon mal aufgefallen, wie wir immer viel meckern, aber selten dankbar für etwas sind?

Das kann die Sonne sein, ein Schmetterling, gesparte 10 Cent im Supermarkt, ... so vieles!

Es bringt dich vielleicht auch zum Überlegen, ob manche Dinge der Ärger wert sind. Lohnt es sich, sich länger als 5 Minuten darüber aufzuregen? Wird es in 5 Jahren noch relevant sein?

 

 

Durchführung: Nutze deine Storys oder dein Insta-Feed und hinterlasse jeden Tag einen Minischritt, den du auf dem Weg zum Unternehmertum (alternativ zur Selbstständigkeit oder für dein Projekt) unternommen hast und erwähne eine Sache, für die du dankbar bist. Nutze den Hashtag #ichwerdeunternehmerin.
Vergiss nicht, wenn du InstaStorys verwendest, ein Highlight zu erstellen, in dem du sämtliche Beiträge sammelst.

 

 

5.  Whiteboard

 

 

Mein Whiteboard ist mein Aufgabenboard und ich nutze hierbei die  Kanban-Technik.

Was hat das jetzt mit Selbstreflexion zu tun? Es zeigt mir meine Produktivität und meinen Arbeitsprozess:

Kann ich Aufgaben, an denen ich (allein!) arbeite, abstreichen oder verweilen sie Wochen am Board,

weil ich nicht aus dem Knick komme?

 

Auf der rechten Seite habe ich eine schmale freie Spalte, in welcher ich z.B. Motivationskarten anpinne, die ich von meiner Freundin Marty von Senshi Coaching bekommen habe.

Im unteren Drittel habe ich zudem Platz für Notizen zum Thema "Kurse, die ich halten werden" oder "zu senden" (Dinge, die an Kunden gehen).

 

Durchführung: Besorge dir ein beschreibbares Magnetboard, alternativ geht aber auch eine Pinnwand. Drei Spalten sind anzulegen: To do (zu erledigen), in Arbeit, erledigt.

Ich verzichte selbst auf die "erledigt" Spalte, sofern es keine größeren Projekte sind, die Zwischenetappen verlangen.

Whiteboard
Whiteboard

 6. Liste an durchgeführte Projekte

 

Für die IHK musste ich eine Projektliste anfertigen und da wurde mir erst bewusst, wie viel ich eigentlich bereits in einem Jahr gewuppt bekommen habe.

 

7. Spiegelbild

 

Das eigene Spiegelbild zeigt immer noch am besten, wie man sich fühlt und wie man sich sieht.


Kannst du dir selbst ins Gesicht sehen?
Wendest du den Blick ab?

 

Und zu guter Letzt können wir mit unserem Spiegelbild eins vereinbaren: Dass wir uns so lieben, wie wir sind.
Natürlich haben wir unsere Ecken und Kanten.
Natürlich sind wir nicht perfekt.

Und natürlich kann uns auch nicht jeder leiden.
Aber das ist okay.

7 hilfreiche Fragen zur Selbstreflexion

 

 

Zum Abschluss habe ich für dich noch ein paar Fragen, die dir helfen können, in das Thema einzusteigen:

  • Was macht mich als Mensch aus?
  • Wo liegen meine Stärken und worin möchte ich mich verbessern?
  • Kann ich mich gut einschätzen oder über-/unterschätze ich mich?
  • Was sind meine Ziele/Träume und wo stehe ich auf dem Weg zu diesen?
  • Wie möchte ich leben?
  • Wie denken meine Mitmenschen von mir und passt es zu meinem Selbstbild?
  • Was tut mir gut und was nicht? 

Welche Methode wirst du nutzen oder hast du gar schon genutzt?

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