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Schreib mal wieder! - Briefdeko schnell & einfach

Für einige von uns schwer zu glauben, weil sie damit nicht groß geworden sind: Die Zeit, als es noch kein Whatsapp oder Facebook-Messenger gab und SMS teuer waren.

 

Da kommt mir doch die Frage auf, wer überhaupt damit angefangen hat?Nicht mit den SMS-Kosten, sondern mit dem Briefverkehr? Und auch warum wir uns hin und wieder darauf besinnen sollten.

 

 

Geschichte der Post

 

 

Die Anfänge liegen - wie so oft - im alten Ägypten und Babylonien. Der Nil war der Verkehrsknotenpunkt für Geschäfte und Reisen, und somit auch perfekter Nachrichtenweg per Schiff. Auf Land gab es Briefträger, welche zu Fuß die Post der Königshäuser auslieferten.


In Europa wurde das Postwesen im Mittelalter von der katholischen Kirche, den Herrschern der Länder und dem europäischen Fernhandel dominiert. Das einfache Volk beherrschte weder Lesen noch Schreiben und billiges Papier anstatt Pergament gab es auch erst im 15. Jahrhundert.

 

Erst 1800 waren die meisten mitteleuropäischen Städte postalisch miteinander verbunden. Die Zeit der Aufklärung brachte Bildung für alle nahe und die Reiselustigen und deren Reisebriefe nahmen zu. Denken wir auch nur an bekannte Persönlichkeiten wie Goethe und Schiller.

 

 

Wie war das mit dem Porto?

 


Wusstest du, dass zunächst der Empfänger zu zahlen hatte? In Frankreich gab es ca. 1653 die Regelung, dass der Absender (Ludwig XIV. persönlich) die Kosten zu tragen hat. Damit war auch die Grundidee der Briefmarke als Freimarke in Form eines Gebührenstreifens geboren. Die erste richtige Briefmarke wurde hingegen erst 1840 im Vereinigten Königreich herausgegeben.

 

 

Der Zauber des Schreibens

 

 

Ist Briefeschreiben für dich lästig? Wenn es um Geschäftsbriefe geht, kann ich vollkommen verstehen. Eine aufgesetzte Sprache und dann ist da auch noch so viel Formales zu beachten.


Aber wie sieht es mit Briefen im privaten Umfeld aus? Wann hast du den letzten verschickt?

 

Für mich ist das Briefeschreiben wie Meditation: In bin in dieser Zeit ganz auf den mich, dem Empfänger und den Inhalt fixiert. Nichts anderes weiß mich abzulenken oder meine Aufmerksamkeit zu fordern. Ich bleibe ganz bei mir.

 

  • Was möchte ich dem anderen mitteilen?
  • Was mag ich von mir preisgeben?
  • Wie möchte ich schreiben?

 

 

"Ich weiß aber nicht, wie ich mich ausdrücken soll!"

 

 

Vorweg: Es gibt kein richtig und falsch. Es gibt nur dich.

Vermutlich hat es jemand, der auch sonst viel schreibt, etwas leichter einen Brief zu verfassen.

Schreiben ist Übung. Letzten Endes bist du aber die einzige Person, die deine Geschichte erzählen kann.

Denn das ist das Schöne an Briefen:

 

Sie sind persönlich und tragen immer ein Stück Herz von dir in sich

 

Das ist gruselig? Vielleicht. Denn anhand deiner Wortwahl kann der Leser erkennen, in welcher Stimmung du dich befandest, wie du dich beim Schreiben fühltest und wie du auf ihn zugehst: Distanziert? Intim? Fröhlich? Verärgert? 

 

Es gibt noch ein weiteres Mittel, wie du dich mitteilen kannst, wenn du dich nicht als Schreibgenie empfindest: der Brief selbst. Welches Papier nimmst du? Hat es ein Muster? Verwendest du Sticker? Mit welchem Stift schreibst du? Fügst du dem Brief Fotos oder andere Dinge bei? Lass mich dir doch ein paar Ideen geben!

 

 

Papier

 

Du kannst deinem Brief bereits Stärke verleihen, in dem du zu einem besonderen Schreibmaterial für deine Zeilen greifst. Jedes Papier hat seine Eigenarten.

  • Schreibpapier
  • Büttenpapier
  • Pergamentpapier
  • Urkundenpapier
  • Kraftpapier
  • Tonpapier 

Ich habe mich hier für einen schwarzen Kraftpapier-Block entschieden.
Viele bunte Papiere kriegst du in einzelnen Bögen oder Blöcken günstig bei Läden wie T€DI, Woolworth oder Pfennigpfeiffer. Ansonsten natürlich auch in jedem guten Schreibwarengeschäft.

 

 

Schreibgerät

 

Kannst du dich noch dran erinnern, wie du in der Schule mit Füller schreiben musstest? Hol doch mal deine alten Schulstifte hervor, wenn du sie noch besitzt! Wenn du keinen guten Füller hast, kannst du auch die ViscoPoint von Stabilo nehmen, welche einen füllerähnlichen Eindruck erwecken. Womöglich bist du aber auch der Handlettering-Typ?  Dann wären Brush-Pens etwas für dich!

 

Hier habe ich mich für einen weißen Marker von Mitsubishi (uni POSCA) entscheiden, den es zudem in verschiedene Stärken gibt. Außerdem habe ich noch die Polychromo-Buntstifte dabei:
Das sind Buntstifte auf Ölbasis und sie haben eine hohe Leuchtkraft. (Es gibt sie einzeln zu kaufen, von Faber Castell)

 

 

Briefpapier dekorieren

 

Zunächst: Löse dich von allen "Ich muss" Gedanken. Wie du dein Briefpapier gestaltest, bleibt vollkommen dir überlassen. Ob du zeichnest, ob du klebst, ob du Kerzenwachs verwendest ... Nimm das, was du da hast.

 

Ich habe z.B. viele Rollen Washitape / Maskingtape (Musterklebebänder aus Papier) und einige getrocknete Blumen zu Hause, welche ich gerne dekorativ verwende. 

 Washitape gibt es oft auch schon in Drogerien, in gut sortierten Schreibbedarfsläden, aber natürlich auch im Internet bei Amazon und Ebay oder kawaiipenshop. Achte aber darauf, dass es wirklich aus Papier ist, da oft auch Plastikbänder verwendet werden, welche nicht so gut kleben bleiben.

 

Blumen lassen sich als einzelne Blüten recht gut mit einem Klebestift aufkleben. Du solltest sie aber vorher gepresst trocknen. Du kannst Pflanzen aber auch als Stempel verwenden.

Weißt du noch, dass man in der Grundschule Blätter oder andere Dinge mit Farbe anmalte und dann auf das Papier drückte? Funktioniert immer noch. ;-)

 

 

 

Kleines Dekorationsbeispiel: Ränder von Papier verziere ich gerne mit dünnen Washitapes. Für ein Highlight (was ich sonst mit Textmarkern hervorheben würde) habe ich drei Streifen des Washitapes untereinander gesetzt. Die Herzen sind ebenso aus Washitape geschnitten. 

Siehst du die kleine Blume ganz oben?

 

 

Diese Blume ist aus dem gleichen rosa Washitape. Hierfür habe ich eine Schleife geformt (ähnlich wie die Awareness Ribbon) und diese dann an den Enden aufeinander geklebt. Die Mitte wurde mit Stiften gestaltet.

 

 

Hier noch einmal etwas zu den getrockneten Blumen. Dies war eigentlich eine Blüte. Nun weißt du, warum ich sage: Vorher pressen. ;-)


Die Kleckser kannst du mit einem Stift oder aber mit einer Zahnbürste und z.B. Deckweiß zaubern.

Nimmst du die Spritzmethode, dann verwende wenig Wasser und decke die Flächen, die nicht getroffen werden sollen, vorher mit einem Küchentuch o.ä. ab. Das braucht ein bisschen Übung, um den richtigen Abstand zum Papier und den Winkel hinzubekommen.

 

 

Endergebnis?

 

 

 

Extratipp: Briefpapier

 

 

Wenn du keinen Bock hast, selbst zu gestalten, kann ich dir Ebay oder kawaiipenshop empfehlen, um schöne Briefpapiermotive zu finden. Früher war es auch in Deutschland einfacher, solche zu kaufen, aber ich verzweifel schon seit Jahren daran. Einzelne Bögen hat auch die Firma artoz, welche du in Schreibwarenläden bekommen solltest. Ganze Sets sind aber selten.

 

Und dann hatte ich für dich ein Motiv angefertigt, damit du sofort loslegen kannst: 

Hast du dir schon mein Freebie runtergeladen?

Schau mal vorbei!

 

Wenn du Lust hast, zeig mir doch deine gestalteten Blätter und verlink mich z.B. auf Instagram mit @alexandra.kreft oder #kreativentwurfletter. :-)

 


 

Zum Weiterlesen:

Der Vorläufer der Briefmarke (Info)

Briefverkehr während der Zeit der Aufklärung (Info)

Kawaii Penshop (Online-Shop, Übersee)

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Diana (Sonntag, 17 März 2019 15:14)

    Ich finde handgeschriebene Briefe nach wie vor sehr gut und werde sie wohl auf ewig gut finden. Zugegeben, aktuell schreibe ich keine, eher so als Minizettelchen bei Bestellungen. An sich kann ich es aber wie du echt nur jedem empfehlen. Es macht Spaß und man kann da soviel anstellen. Quasi endlose Möglichkeiten.