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Ein Brief von dir an dich

Frisch aus dem Urlaub zurück, stimmte ich mich im Juni ein wenig auf die kommende Woche ein und ... erhielt eine für mich überraschende E-Mail ... von mir selbst? 

In meinem Kopf ratterte es, ich kam nur nicht drauf, warum ... und dann fiel der Groschen:


Der 31. Januar 2019 ... Johanna Fritz hatte damals erzählt, dass sie sich selbst in der Vergangenheit eine Mail geschrieben hatte und diese nun drei Monate später erreichte. Das Ergebnis: Reflexion, in bisschen Nostalgie und ein gehöriger Motivationsschwung für die kommende Zeit.
Ich hatte dies schon öfter einmal ausprobiert - mit größeren Jahresabständen. Die Briefe habe ich allesamt aufgehoben und schmökere gerne einmal in jene Zeilen.
Die Nachricht, um welche es heute geht, ist allerdings ein bisschen anders.
Du kannst sie nutzen, um deinen Werdegang regelmäßig zu hinterfragen, dich an die vielen Dinge zu erinnern, welche dir widerfahren sind und natürlich auch Pläne für die Zukunft machen, auf Basis der Briefzeilen.

Genauso wird dir jene Vergangenheitspost nutzen, um dich wieder zu fokussieren und zu erkennen, wo deine Ziele liegen.

 

 

Der Brief an dich selbst

 

Beginne mit ein paar lieben Worten, denn immerhin schreibst du dir.
Du bist dir dein bester Freund und so solltest du dich auch behandeln.

Begrüße dich, frage, wie es dir geht und erzähle von deinem Tag. Erzähle vom Wetter, was in der Welt gerade passiert ist.

 

Und dann überlege, was dir gerade wichtig ist: Was möchtest du in der Zukunft erreichen?

 

  • Was wirst du beruflich machen wirst?
  • Wie wirst du deinen Tag beginnen, wie den Samstag verbringen?
  • Bist du glücklicher Single oder willst du lieber eine Familie gründen?
  • Wirst du viel verreisen?
  • Hast du ein Haus?
  • Was für Hobbys wirst du haben?

Das sind nur ein paar Fragen, welche du dir beantworten kannst.

Nicht das richtige dabei? Dann frage dich: Wie müsste dein Leben sein, damit du zufrieden bist?

 

Aber Achtung - es geht nicht darum, dass du dir einen ultimativen Plan machst oder dich stark kritisierst!

 

Im dem du dir bewusst machst, wo dein aktueller Platz ist, was du bereits erreicht hast und was du tun willst, wirfst du einen kurzen Blick auf deinen bisherigen Weg, welcher dir Anhaltspunkte gibt, wohin deine Reise als nächstes führen kann.

 

Du wirst deine Meilensteine erkennen, wirst sehen, was du alles gewuppt hast.

Vielleicht erinnerst du dich auch an einen beschwerlichen Weg dorthin, welche Hindernisse du bereits überwunden hast und wie viel stärker und selbstbewusster du dadurch geworden bist?

 

 

Sei stolz auf dich!

 

Ja, ich weiß, andere haben viel mehr geschafft. Andere sind bereits viele Level weiter als du. Verdienen mehr als du.

Das hindert sich aber nicht daran, auf dich stolz zu sein.

 

Denn nur du kannst dich in deinem Tempo entwickeln!

 

Wir sind nicht bei einem 100-Meter-Sprint, wo es darum geht, der oder die Schnellste zu sein.

Wir sind auch nicht bei einem Wettbewerb, welcher vielleicht mit einem Stipendium als Siegerpreis winkt.

Natürlich ist das Ansporn und du darfst dich davon motivieren lassen.

Der Platz des/der Besten sollte nur niemals dein einziges Ziel sein!

 

Du wirst für dich den richtigen Weg finden, deine Ziele zu verwirklichen.
Du wirst für dich feststellen, welche Optionen funktionieren und welche nicht.
Du bist das Zentrum deiner Aufmerksamkeit.

 

Also sei stolz auf dich!

 

Und lass mich dir eins verraten: Das ist nicht immer leicht. Oft wird "Stolz" fälschlicherweise auch mit "Eitelkeit" gleichgesetzt. Als würden wir nicht mehr bescheiden sein, wenn wir uns hin und wieder unseren eigenen Mittelpunkt einnehmen. Denn siehst du folgende Dinge als selbstverständlich an?

  • neben der Kindererziehung arbeiten gehen
  • ein Studium abbrechen
  • als Freelancer zu arbeiten
  • eine neue Sprache zu lernen
  • gehen zu lernen
  • Ängste überwinden
  • den Schulabschluss schaffen
  • seine Pläne in die Tat umsetzen

Vielleicht fällt dir einer dieser Punkte leicht, für einen anderen ist dies aber ein großer Schritt.
Denn das, was für dich gilt, muss nicht für die anderen gelten - und andersherum.

Also: Sei stolz auf das, was du kannst und gelernt hast.
Sei stolz darauf, ein Telefonat geführt zu haben, wenn dich Telefonieren ängstigt.
Sei stolz darauf, aufgestanden zu sein, wenn du am liebsten im Bett liegen bleiben willst.

Sei stolz darauf, etwas gekocht zu haben, auch wenn es kein normiertes Sterne-Gericht ist. 

 

Es sind deine Erfolge.

 

Nutze deine "Niederlagen"

 

Und diese siehst du bitte wirklich mit Anführungsstriche - denn auch wenn sie dies im ersten Moment sind, so sind sie vor allem eins: Chancen.

 

Du darfst frustriert, wütend oder traurig sein. Du darfst weinen und schreien.
Wenn du eine Niederlage einstecken musstest, hast du dein Ziel immerhin nicht erreicht.

Aber was können dir diese "Misserfolge" noch sagen?

 

Schau in einem zweiten Moment genauer hin.

  • Woran ist es gescheitert?
  • Was sind auszubauende Stellen?
  • Wo besteht Potenzial?

Also traue dich auch, dir von diesen Chancen zu erzählen. Ob nun in deinem Brief oder in einem Antwortschreiben auf den Brief aus der Vergangenheit.

 

Eine Anekdote meinerseits:
Ich habe bei einigen Comic-Wettbewerben teilgenommen und meist nie gewonnen. Darunter auch der Wettbewerb der Leipziger Buchmesse "Mangatalente". Früher habe ich nicht verstanden, was ich tun muss, um zu gewinnen. Heute ist es mir leider allzu klar: Technik.
Was habe ich getan? Mehr gezeichnet. Mehr Hintergründe, mehr Panel und und und.
Habe ich deswegen gewonnen? Nein. ;-)

Aber ich bin besser geworden. Und das hat mir wiederum Zufriedenheit und Glück gebracht.
Plus: positives Feedback meiner Leser. <3

 

Und jetzt probier es aus!

 

Falls du deinen Brief ein bisschen verschönern und ganz persönlich gestalten willst, schau einfach bei meinen Tipps und Tricks vorbei - eine kleine Inspiration! <3

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