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8 Dinge, die ich vor dem INKtober gerne gewusst hätte (+5 Tipps dazu)

Inzwischen ist der INKtober fast schon vorbei. Inktober ... was ist das überhaupt?
Warum ist es so interessant? Was ist daran so spannend, dass man mitmachen möchte?

Jake Parker, der Vater des Inktobers erklärt auf der offiziellen Inktober-Seite die Aktion:

 

 

"Jeden Oktober nehmen Künster aus der ganzen Welt an der InkTober Zeichenchallenge teil, in dem jeden Tag des gesamten Monats eine Tuschezeichnung anfertigen. Ich kreierte den InkTober 2009 als eine Challenge, die meine Tuschefähigkeiten verbessert und positive Zeichenweisen hervorbringt. Diese wuchs in ein weltweites Unterfrangen mit tausenden von Künstlern, welche jedes Jahr die Challenge aufnehmen. Jeder kann am InkTober teilnehmen. Nehmt einfach einen Stift und fangt an zu zeichnen.

 
InkTober Regeln:
1) Fertige eine Zeichnung mit Tusche an (du kannst eine Bleistiftvorskizze anfertigen, wenn du möchtest)
2) Poste es* 
3) Gib dem Hashtag #inktober und #inktober2019 an
4) Wiederhole

Bemerkung: Du kannst dies täglich oder in einem Halbmarathon bestreiten und jeden anderen Tag posten. Oder arbeite die fünf Tage und poste einmal in der Woche. Wie auch immer du dich entscheidest, sei beständig. Beim INKtober geht es darum, zu wachsen und sich zu verbessern und positive Gewohnheiten zu entwickeln. Je beständiger du bist, desto besser.

Das ist es! Jetzt kreiere etwas Schönes.

 

*in deinem Blog (oder Tumblr, Instagram, Twitter, Facebook, Flickr, Pinterest oder pinn es einfach an deinen Wand. Der Punkt ist, dass du deine Kunst mit jemanden teilst :) )"

 

Warum solltest du am INKtober teilnehmen?

 

Nun, wenn du selbst gerne zeichnest, wenn du gerne für dich eine Challenge haben möchtest und wenn du viele andere interessante Künstler kennenlernen magst, dann ist der INKtober vielleicht genau das richtige für dich.

Ich selbst nehme seit 2014 teil, wenn auch nicht ganz regelmäßig.


Mit jeder Teilnahme erlebe ich die Hindernisse der Challenge: Nicht immer schaffe ich es, jeden Tag zu zeichnen, manchmal hänge ich einfach hinterher und fertige dann sechs Bilder auf einmal an. Jedes Jahr, um die Monatsmitte,  gerate ich in eine kleine "Krise" und werde unzufrieden mit meiner Leistung. Und jedes Mal kehrte sich das am Ende wieder um und ich kann im Folgejahr auf weitere 31 Bildchen zurückblicken. Genauso wie ich jedes Mal fasziniert bin, was andere zum Vorschein bringen.


2014, die erste Teilnahme, war für mich demnach überraschend: Ich habe bisher noch nie an solch einer Challenge teilgenommen, ich wusste nicht, was mich erwartete und so einige Fragezeichen standen über meinen Kopf:

 

 

Bilder des INKtober 2014: Feder&Tusche, Pinsel&Tusche, Fineliner

 

8 Dinge, die ich vor dem INKtober gerne gewusst hätte

 

 

1. Es muss nicht immer Tusche sein


Natürlich ist es angedacht, mit Tusche zu zeichnen, aber genauso gut kann man mit Finelinern, Bleistift oder Farben hantieren. Ob es noch dem Sinn vom "INK" des "tobers" entspricht, ist eine andere Geschichte. Es ändert allerdings nichts daran, dass man sich 31 Tage lang einer Challenge stellt, den Kopf zermatert und die Kreativität fließen lässt.

 

2. Die Themen sind nicht wörtlich zu nehmen

 

Welche Assoziationen fallen dir ein?
Die Prompt-Listen sind nicht immer eindeutig. Was fällt dir zu "dunkel" ein? Ist es eine schwarze Fläche, sind es negative Emotionen oder vielleicht eine schwarze Katze? Um die Ecke zu denken, bringt viele interessante Motivmöglichkeiten ans Licht

 

3. Abgucken ist erlaubt

 

Wie arbeiten andere? Welche Techniken wenden sie an?
Dank den sozialen Medien kann man sich wunderbar austauschen, bestaunen, Techniken versuchen zu adaptieren usw. Es geht nicht ums klauen, es geht darum, seinen eigenen Horizont zu erweitern und zu merken "Oh, darauf bin ich gar nicht gekommen!"

 

4. INKtober geht auch ohne (Parkers) Prompt-Liste

 

Inzwischen haben sich eine Menge Listen entwickelt, welche Zeichner erstellt haben. Ob nun zum Thema "Halloween", "Mystik", "Meer" oder "Fantasy" - für jeden gibt es etwas, wenn man nur danach sucht.
Schau dich doch einmal bei breathofneverland auf Instagram um. Sie hat einen Katalog an solchen Themenlisten zusammengefasst, der viel Spannung und Spaß verspricht

 

5. INKtober muss nicht im Oktober sein

 

Das ist eigentlich offensichtlich, aber es sei hier noch einaml gesagt: Ich kann auch für mich die Challenge vornehmen, wenn es NICHT Oktober ist. Klar, zum Oktober tummeln sich alle Anhänger, doch wenn es zeitlich nicht passt, kann ich auch zu jedem anderen Zeitpunkt loslegen, oder nicht?

 

6. Mit Bleistift vorzeichnen ist okay!

 

Du musst deine Motiv nicht gleich mit Tusche auftragen. Du kannst auch die Motive vorher grob skizzieren. Manche böse Zungen sehen das als Cheaten an, ich hingegen finde es als vollkommen normal, dass man Komposition und Form zuvor skizziert. Auch die großen Maler wie Rembrandt oder Dürer sind nicht gleich mit ihren (deckenden) Farben auf die Leinwand gegangen.

 

7. Digital ist kein Betrug!

Du würdest gerne mitmachen, aber zeichnest nur digital?
Das ist auch in Ordnung! Natürlich richtete sich der INKtober zunächst an die analogen Medien, aber das digitale Zeichnen ist nicht weniger aufwendig und schwierig. Wenn dies dein Mittel der Wahl ist, so sei es!

 

8. Hashtags sind (nicht) alles

 

 

Ja, die Aufforderung besteht natürlich darin, den INKtober zu verbreiten - nicht zuletzt, weil so überhaupt erst die Community wachsen und man sich finden kann. Gleichzeitig musst du aber natürlich auch nichts zeigen, was du nicht zeigen willst. Du machst es für dich. Du zeichnest, weil du es möchtest. Möchtest du andere dran teilhaben lassen, ist es eine freiwillige Entscheidung. Gleichzeitig kann ich dich aber nur dazu ermutigen - denn wie bereits gesagt: du wirst so viel Inspiration und vielleicht sogar neue Kontakte finden! :)

 

5 Tipps für einen tollen INKtober

 

1. Mach dir keinen Stress!

 

Hast du es einmal nicht pünktlich geschafft - who cares?
Außer dir gibt dir niemand das Zeitfenster vor, in dem du zeichnest.

2. Wie es Jake Parker auch sagte: Es kommt nicht darauf an, sich jeden Tag Stunden mit einem Motiv aufzuhalten. Es geht darum, sich überhaupt mit einem Motiv und dem Zeichnen zu befassen.

 

Ob du nur zehn Minuten aufwendest oder drei Stunden. Das ist deine Entscheidung. Natürlich kann so die Qualität deiner Bilder variieren - aber sie sind nicht besser oder schlechter. In erster Linie sind sie realisierte Ideen, du hast deine Zeichenfähigkeit geschult und kannst dir auf die Schulter klopfen, einen weiteren Schritt gegangen zu sein.

 

3. Ein Kreatief ist keine Tragödie

 

Solltest du merken, dass du mit manchen Themen nicht klar kommst: keine Sorge. Das kann schon passieren.

Du bist kein Lexikon, das mit einem Begriff sofort eine Assoziation dem Leser entgegenwirft. Du denkst. Und manchmal beeinflusst dich dein Alltag so stark, dass du gar nicht dazu fähig bist, noch groß weiter zu denken. Auch das ist okay.

4. Beschäftige dich vorab mit Materialien

Nichts ist ärgerlicher, als wenn du mittendrin merkst, dass ein Stift nicht mehr zeichnet, dass das Papier zu sehr saugt oder der Radiergummi nichts taugt. Überlege dir vorher, wie du arbeiten möchtest und besorge die nötigen Materialien.

Meine Empfehlungen:

  • A6-Notizheftchen von Rossmann, blano, perforiert - Papier ist gestrichen und lässt sich gut für Feder und Liner verwenden, auch Copic-Marker können dabei gut arbeiten; nicht für Aquarell gedacht
  • Hahnemühle Skizzenbücher - gut für Fineliner, Bleistift und Buntstift, ggf. Aquarell; nicht für Lackmarker wie Edding geeignet
  • generell leicht gestrichenes Papier
  • HB oder 2B Bleistifte, weiche (Knet-)Radiergummis
  • Copicliner, Standardgraph, Sakura Pigma Liner
  • Koh-I-Noor oder Rohrers Ausziehtusche

5. Denke nicht zu lange nach

 

Vertraue auf dein Bauchgefühl: was fällt dir zu dem jeweiligen Begriff ein? Denkst du bei "köstlich" an einen Apfel? Dann versuche dich doch daran, diesen zu zeichnen. Es muss kein komplexer Obstkorb oder ein ganzes Weihnachtsfestmahl sein. Senke deinen eigenen Erwartungen.

Beim INKtober wirst du auch als geübter Zeichner feststellen, dass du hin und wieder vielleicht an Grenzen getrieben wirst: ob thematisch, ob technisch oder einfach nur kognitiv. Daher suche nicht nach der Superidee.
Behalte den Blick fürs Wesentliche, denke groß (an das gesamte Projekt).

 

INKtober 2016 - Mixed Media

 

An dieser Stelle endet nun der Throwback ... Dieses Jahr beschäftige ich mich mit einem Hauptthema und arbeite dies in Skizzenform aus. Wenn du neugierig bist, kannst du gerne bei meinen Instagram-Storys vorbeischauen. Dort sind alle bisherigen Beiträge des diesjährigen INKtobers vertreten.*

* Nach diesem werde ich eine Auswahl treffen und als Beiträge veröffentlichen.

 

 

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